Zwei mal taeglich faehrt vom Bahnhof Esquel eine alte Dampflok, deutsches Fabrikat der Firma Henschel, Baujahr 1922, nach Nahuel Pan, das etwa 25 Kilometer entfernt ist. Mehr ist vom alten Patagonien-Express nicht uebrig geblieben. Die Lok zischt und dampft und in die Waggons stroemen die Touristen, Kameras um den Bauch und Abenteuer im Sinn. Ich bin einer von ihnen, zwaenge mich auf dem schmalen Sitz und warte das es losgeht.
Der Zug ruckt an, lautes Pfeifen der Lokomotive, Zischen, Quietschen der Raeder. Wir verlassen Esquel, fahren durch das Tal und als wir es hinter uns haben, erblicken wir die weite patagonische Ebene. Gelbe Grasbueschel bedecken den grauen, kargen Boden. Darueber der weite, strahlend blaue Himmel. Durch die geoeffneten Fenster blaest ein starker, warmer Wind. Nach knapp einer Stunde sind wir in Nahuel Pan. Hier ist fast nichts mehr. Auf einem Abstellgleis rotten zwei alte Dampfloks vor sich hin. Ein paar Blockhaeuser reihen sich an der Bahnlinie auf, ein paar zerzauste Baeume wiegen sich im Wind.
In einem der Blockhaeuser befindet sich ein kleines Museum. In ihm kann man sich Fotos und Alltagsgegenstender der beiden Indianerstaemme ansehen, die frueher einmal in dieser Gegend lebten. Ein paar Mapuche leben hier noch. Die Tehuelche sind ausgestorben. Am Ausgang steht ein alter Indianer, zerfurchte Gesichtszuege und traurige Augen. Er oeffnet mir die Tuer und entlaesst mich in den Wind.
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Eigentlich war geplant, in diesen Blog noch drei Videos einzubinden, aber nach dem das erste Video nach 45 Minuten immer noch nicht online war, habe ich den Vorgang abgebroochen. Schade eigentlich.